— 23.11.2017 —

Murun

Ursprünglech wär itz e Reis i Weste vor Mongolei planet gsi. Dert chame im Altai-Gebirge tiptop wandere und d’Adlerjäger bsueche (wo nid Adler jage, sondern mit Adler jage). Wo mir aber d’Temperature dert gseh hei (-5 Grad düre Tag, -20 Grad ir Nacht), heimer chauti Füess übercho und üs entschlosse no e Tag zwe in Murun z’blibe und ersch när zrugg i d’Houptstadt z’fahre. Ds Hotel ischnis bau chli z’nobu u z’tüür gsi drum heimer ines billigers Hostel gwächslet. Das hetsech aber aus Fähler usegsteut. Ir Näbesaison wird hie nämlech nid putzt u drzue teiltme ds Hostel mitem Mami vor Bsitzerin. Das wär an und für sich kes Problem, nur die gueti Frou nutzt ou dr Chüeuhschrank im typisch mongolische Stil. U wüu dr Strom au Tag usegheit isch das ganze Züg nie so gfrore wies sötti sii. Es het üs sogar so dräckig dünkt, dass mir am Bsitzer hei aabote sis Hostel z’putze wemer gratis dörfe übernachte. Är het druf gmeint, dass ihn e Putzfrou billiger chunnt — jä nu.

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Es schmöckt so wies usgseht

In Murun hets ou e Schwarzmarkt, är isch aber chliner und chaotischer aus dr gross Brüetsch in Ulan Bator. D’Stäng si chli improvisierter u d’Hygienestandards no es Müü töifer.

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Ufem Fleischmarkt wird chräftig desinfiziert, vo inne use

Ghüderabfuehr isch es Frömdwort in Murun. D’Lüt hüüfe ihre Abfau eifach uf dr Strass vor ihrem Huus uf, d’Verteilig ir Landschaft übernimmt när dr chräftig Wind.

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D’Spatze si erstuunlech bluetrünstig hie

E chli usserhaub hets e verlasse würkendi Tämpuaalag wo mir aus einzigi Bsuecher si ga besichtige. Dr Spieuplatz näbem Tämpu isch so langsam am vergheie u verroste gsi.

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Steffi, riiss di chli am Rieme ->
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Per Anhalter durch die Mongolei

Am 9. Oktober ischs Zit worde und mir heinis ufe Wäg zrugg uf Ulan Bator gmacht. Auerdings heimer das Buserläbnis vor Härefahrt um jede Priis wöue vermide. Zug gits kene auso heimer beschlosse z’erste Mau uf üsere Reis versueche z’Outostöpple. Mir hei üser Ruckseck packt, Proviant gchouft und si ar Busstation verbii Richtig Ortsusgang gloffe. Amne sunnige Plätzli hei mir üs a Strasserand gsteut und üses chliine handgschribnige Schiudli ufegha. “Улаанбаатар” isch dert druff gstange, Ulaanbaatar (Mongolisch; di angeri Schribwiis, Ulan Bator, isch usem Russische). Zu üsem Erstuune hei rächt viu Lüt aaghaute, aber niemmer isch so wit gfahre. Teu heinis uf Mongolisch irgendöppis wöue verzeue, da isch du aber d’Sprachbarriere z’gross gsi u o viu guete Wiue het leider nid ghuufe.

Nach nid au zu langer Zit isch ds Schlimmschte passiert, was i üser Situation het chönne passiere: e Bus het aaghaute. D’oh! Mir hei gwüsst dassmer chli spät ar Strass stöh für die längi Strecki, drum simer trotz aune böse Vorahnige iigstige und hei die Fahrt haut zaut (12 Stutz, eich fasch nüt für die Strecki). Zu üser grosse Erliechterig isch ds Entertainment System i dem äutere Bus usgschaute gsi.

Gäg Mitternacht simer ine Stadt inegfahre, hoffnigsvou heimer usem Fäischter gluegt und bekannti Gebäude gsuecht; mir hei nid gnau gwüsst wo i dere grosse Stadt d’Endstation isch. Womer am Bahnhof hei aaghaute het dä gar nid wi dr Bahnhof in Ulan Bator usgseh. Um die 20 angeri Busse hei uf dr Chrüzig und am Trottoir aaghaute, es riise Chaos verursacht und ihrer Passagiere ufe Zug gjagt. Üse Fahrer het ds gliche mit üs gmacht und i üser müede Verwirrtheit hättemer bime Haar d’Ruckseck unger inne vergässe. Mir hei nid gschnaut was genau abgeit, aber aui um üs hei dermasse uf de Zug gstresst dassmer irgendwenn blind ar Masse (über d’Klippe) gfougt si.

Churz vorem Iistige heimer auerdings realisiert, dass mir ja gar kes Billie hei. Mir si ungerwägs i Bus iigstige und hei vom Fahrer, wo das Gäud äue säuber iigsacket het, kes übercho. D’Zugbegleitere wo das heitere Dürenang am Iigang vom Wage überblickt het, het üs uf Bruchänglisch z’verstah gä dassme dinne o cha Billie löse undnis i Wage inegschücht. Mir hei nid gwüsst wo genau die Billie de verchouft wärde, drum simer eifach im Iigang blibe stah und d’Masse isch a üs verbizoge; nid ohni sehr gwungerigi und verwundereti Blicke uf üs z’wärfe. Irgendeinisch heimer de o begriffe dasses kener reservierte Plätz i dem offete Schlafwage git. Gepäck und Lüt si wiud verströit i aune mügleche und unmügleche Winkle vo dem Wage verstout worde.

Train india

Irgendöpper het Mitleid mit üs gha undnis düre haub Wage zu ihrem Platz gschrisse und üs ufne Bank mit zwöine Mongole quetscht. Uf somne Bank hets unger normale Umständ Platz für zwöi Lüt, dementsprächend äng isches gsi. Es Billie heimer aber geng no nid gha. Dass, wo dr Zug isch losgfahre, aui ihri hei zückt het üsi Närvosität nid grad gschmäleret. Gli drufabe heisech ou scho die uniformierte Kontrolleusene düre Wage kämpft. Mir brave, dür höchi SBB-Buesse negativ konditionierte Schwizer hei mit jedem Schritt vo de Kontrolleusene e witeri Schweissperle vor Stirn tupft.

Churz bevor si üs erreicht hei, hetsech aber usegsteut dass die zwöiti Beamti nid Billie kontrolliert, sondern verchouft. Mächtig erliechteret hei mir usgschnuufet, zrugg lige isch aber wäg de änge Platzverhäutnis nid drinngläge.

narrow

Wo das aues greglet isch gsi, hets üs eich scho no wunger gno, wie lang die Fahrt de duuret. Mittlerwile hei mir üs dänkt, dass mir wägem Schneefall wo ungerwägs iigsetzt het, hei müesse ufe Zug wächsle. Wahrschiinlech isch irgendwo d’Strass gsperrt gsi. Mitem Bus hättemer öppe no 2 Stung gha, aber wüu Züg ir Mongolei so huere langsam si hets witeri 6 Stung duuret! I däm Moment wonis di Tatsach isch bewusst worde hetsech ou d’Stimmig über d’Klippe gstürzt. Schlafe isch nid würklech müglech gsi: z’häu, z’unbequem, z’viu gwungeregi Ouge uf üs grichtet. Dr Gedanke dass mir unger de erste im Wage wäre gsi wemer grad wäre ine gange, isch schwär verdoulech ufgläge. Wo mir am Morge am 6 in Ulan Bator si aacho hei mir uf aues gschisse, ds erste Taxi gno und si bis am 11 i das gmüetleche, warme Zimmer, womer für die ganzi Nacht hätte buechet gha, ga schlafe.

Müede Garfield